Albrecht Fersch

Elefantizität

2019 - Aufbau zur Ausstellung "Additionen" - rk-Galerie - kommunale Galerie Lichtenberg / Berlin
Fotosammlung auf Holzgerüst - B:0,88m x L:2,25m x H:1,90m

Viele unzählige Unterelefanten werden zu einem einzigen Metaelefanten zusammengefügt. Wieviele Elefantenanteile sind nötig um einen Gesamtelefanten zu erzeugen? Wie, wann, wodurch erfährt Materie Belebung? Elefantizität ist eine erkenntnistheoretische Abhandlung über die Wirklichkeit des Elefanten und wie Menschen diese wahrnehmen.
Bei Elefantigkeit handelt es sich um Eigenschaften, die an einem Objekt oder einem Lebewesen festgemacht werden können. Elefantizität dagegen ist eine allumfassendere, eine ideelle Wesenhaftigkeit, die, gleichsam wie Elektrizität, nicht ohne weiteres greifbar ist. Doch kann sie überall und jederzeit aufgesaugt oder abgerufen oder aktiviert werden. Wie ein morphogenetisches Feld, wie Morgentau setzt sich Elefantizität auf alle Elefanten-Attraktoren und benetzt sie. So wie Kathoden, die in Elefantsulfat-Lösung sich elefantig ummanteln, während die Anoden schwefelfarben anlaufen. Man taucht etwas in den Elefantenäther hinein und schon ist es elefantisiert.
Elefantizität gibt Aufschluss über unser Gottesbild: die aberhundert Abbildungen des Elefanten, diese menschengemachten Zuschreibungen und Mutmaßungen, zeigen, dass wir keine Ahnung vom Wesen eines Elefanten haben. Wie wollen wir da wissen, wie sich Gott anfühlen könnte, wie er aussehen mag? Nicht mal das Elefantenwesen können wir fassen, wie sollten wir da Gott auch nur im Ansatz begreifen können? Diese Installation ist eine Elefantenkumulation mit Elefanten aus menschlicher Perspektive. Und Elefantizität beweist: Unser Gott ist ebenso nur ein Mensch.

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